Frag Tante Angela: Hand-Shake-Konfusion (inspiriert von Markus Wolf)



Im ersten Video der Frag Tante Angela Reihe ging es um die Schwierigkeiten des Umarmens. Ein lieber Zuschauer (schöne Grüße Markus) machte mich darauf aufmerksam, dass bereits die normale Begrüßung eine Herausforderung darstellen kann und damit hat er vollkommen recht. Er nannte es Hand-Shake-Konfusion.

Beispiel:
Du läufst durch die Stadt und plötzlich siehst du einen alten Freund/Bekannten. Ihr seid zur Schulzeit oder auf der Uni gut befreundet gewesen und du freust dich, die Person wiederzutreffen.
So weit, so unproblematisch, doch dann kommen die Fragen auf.

Reicht Händeschütteln? Ist das zu distanziert?
Wir waren doch mal gut befreundet, ist da nicht eine Umarmung angebracht?
Ist eine Umarmung zu viel?

Gerade war man noch voller Freude, der Gang beschwingt, der Mund zu einem Lächeln verzogen, nun gehen die Mundwinkel runter, der Schritt verlangsamt sich.

Was tun?

Gute Frage!
Ich selber habe mir bei so einer Hand-Shake-Konfusion schon mal böse die Nase gestoßen. Aus Unsicherheit vollführte ich eine Hand-Schüttel-Halb-Umarmung, bei der meine Nase Bekanntschaft mit der Schulter meines Gegenübers machte.

Es gibt Menschen, die damit überhaupt kein Problem haben. Was ist ihr Geheimnis, habe ich mich gefragt. Die Antwort ist recht simpel.

Das Geheimnis: Selbstbewusstsein

Sie sind sich bewusst, was für ein Begrüßungs-Typ sie sind. Sie hinterfragen nicht, welche Art von Begrüßung angemessen ist, sie machen das, was ihnen entspricht, womit sie sich wohlfühlen.
Jetzt fragst du dich vielleicht, wie viele Begrüßungsmöglichkeiten es gibt.
Ich bin auf 6 gestoßen, die ich dir jetzt vorstellen möchte.


Im Video ist alles noch einmal ausführlich erklärt und dargestellt.

1.)
Hände-Schütteln. Dabei wahrt man stets ein wenig Abstand, trotzdem kann es sehr herzlich sein, denn eine Begrüßung besteht aus Mimik, Gestik, Körperhaltung und Worten. Handschütteln + strahlendes Lächeln = Herzliche Begrüßung.
- Eine Variante des einfachen Händeschüttelns ist
die 2-Hände-Variante. Bei dieser legst du noch deine zweite Hand auf die schüttelnden Hände.

2.)
Hände-Schütteln mit leichter Berührung. Die rechte Hand schüttelt, während die linke die Schulter oder den Oberarm des anderen leicht berührt.

3.)
Maskuline-Umarmung. Man ergreift die Hand des anderen (Hand wird während der Umarmung nicht losgelassen) und dann umarmt man sich. Diese Umarmung ist kumpelhaft, körperlich distanzierter und wird stets von einem Klopfen auf den Rücken begleitet.

4.)
Bussel-Begrüßung. Hände legen sich leicht auf die Schultern des Gegenübers, Kopf geht nach links an der Wange des anderen vorbei, es folgt ein Küsschengeräusch, dann Wiederholung auf der rechten Seite.
Wichtig: Weder Wangen, noch Mund und Wange berühren sich. Es werden nur Luftküsse gegeben.
Auf den ersten Blick mag diese Begrüßung eng erscheinen, doch eigentlich ist es eine eher distanzierte Art. Berührungen finden kaum statt. Es ist eine Mehr-Schein-Als-Sein-Begrüßung.
-
Herzliche-Bussel-Begrüßung. Der Unterschied besteht darin, dass sich die Wangen berühren.

5.)
Die Umarmung. Hier darf geherzt, geklopft, gedrückt und gewiegt werden.

6.)
Exzentrische Begrüßung. Hier darf sich ausgelebt werden.
Den Hut heben + leichte Verbeugung. Knicks. Verbeugung. Handkuss (Anleitung im Video).

Wichtig: Welcher Begrüßungs-Typ bist du?
Begrüße auf die Art, die zu dir passt, bei der du dich wohlfühlst, dann wirkt auch ein einfaches Händeschütteln herzlich.

Im Video verrate ich euch noch ein paar Tricks, wie man sich vor Umarmungen drücken kann, wenn man diese nicht mag.


Ich wünsche Euch einen begrüßungsreichen Tag.

Angela